Die Landesarbeitsgemeinschaften (LAGs)
Der Verbund besteht aus drei LAGs
Jede der 33 Beratungsstellen in Niedersachsen gehört einer dieser drei Landesarbeitsgemeinschaften an. Sie bilden zusammen den Verbund der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt.

Was machen die drei
Landesarbeitsgemeinschaften?
Die LAGs arbeiten eigenständig, verfolgen jedoch ein gemeinsames Ziel: Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen, sie in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen und auf politischer Ebene Verbesserungen zu erreichen. Sie bieten psychosoziale Beratung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit an und engagieren sich für eine gewaltfreie Gesellschaft.
Erfahren Sie mehr über die drei Landesarbeitsgemeinschaften und ihre wertvolle Arbeit:
1. Landesarbeitsgemeinschaft der Autonomen Frauenberatungsstellen Niedersachsens
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Autonomen feministischen Frauenberatungsstellen Niedersachsens (AFN) ist der Zusammenschluss von derzeit 14 Frauenberatungsstellen auf Landesebene. Seit 1987 steht AFN für Vernetzung, Willensbildung und Austausch in frauenspezifischen Belangen. Auf Landesebene vertritt AFN die politischen und finanziellen Interessen ihrer Mitglieder.
Die Frauenberatungsstellen sind offen für alle Frauen und Mädchen, unabhängig von Alter, Status, Bildungsgrad, kultureller Herkunft oder sexueller Orientierung. Die Beratung ist kostenlos und anonym. Dies sowie die thematische Offenheit des Angebots der Frauenberatungsstellen erleichtert Frauen und Mädchen den Weg in die Hilfesysteme. Mit niedrigschwelligen Angeboten und offenen Treffs erreichen wir Frauen und Mädchen frühzeitig.
Wir beraten persönlich, telefonisch und auf Wunsch per E-Mail.
Ziel der Beratungen ist es, Frauen und Mädchen dabei zu unterstützen, belastende Lebenssituationen zu überwinden, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen und neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Über die individuelle Hilfe hinaus sehen es die AFN-Mitgliedeseinrichtungen als ihre Aufgabe an, öffentlich auf bestehende geschlechtsspezifische Benachteiligungen aufmerksam zu machen. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen, Fachvorträgen, Fortbildungen und Aktionen tragen sie zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen und zur Gewaltprävention bei.
2. Landesarbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Notrufe für Frauen und Mädchen
Die niedersächsischen Notrufe sind unabhängige Fachberatungsstellen zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Einige der Einrichtungen sind auf den Bereich der sexualisierten Gewalt spezialisiert, andere arbeiten zu allen Formen der Gewalt, insbesondere zu häuslicher Gewalt (d.h. Gewalt in /Ex-/Partnerbeziehungen, Stalking).
Träger der einzelnen Einrichtungen der Landesarbeitsgemeinschaft sind gemeinnützige Vereine. Die Beratungsstellen werden durch Förderung der jeweiligen Kommunen und des Landes Niedersachsen sowie durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.
Standorte sind Braunschweig, Göttingen, Hannover, Laatzen, Langenhagen, Nienburg, Osterode/Harz, Ronnenberg und Wunstorf.
Wir beraten telefonisch, per Email sowie persönlich und auf Wunsch anonym.
Die Einzelberatungen sind kostenlos.
Eine wichtige Grundlage der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit ist die Analyse der gesellschaftlichen Zusammenhänge, die zu einem verstärkten Auftreten sexualisierter Gewalt vorrangig durch Männer und vorrangig gegen Frauen und Mädchen führen. Hieraus ergibt sich die Unverzichtbarkeit eines geschlechtsspezifischen Ansatzes.
Die Erfahrungen aus der jahrzehntelangen Beratungsarbeit mit Betroffenen werden in der Konzeption von Präventionsangeboten umgesetzt. Aufgrund der sensiblen, häufig schambesetzten Thematik sind niedrigschwellige Angebote von besonderer Bedeutung.
In der Praxis gibt es zahlreiche Überschneidungen der einzelnen Arbeitsbereiche:
Interventionen im Rahmen der Beratung tragen u. U. zur Vermeidung weiterer Gewalttaten im konkreten Fall bei. Das Aufzeigen von Gewaltdynamiken fördert die Fähigkeit, sich zu schützen oder ermöglicht es dem Umfeld, kompetenter zu reagieren. Die Präsenz von Gewaltberatungsstellen mit ihren vielfältigen Angeboten in der Öffentlichkeit trägt dazu bei, Gewalt gegen Frauen und Mädchen als gesellschaftliches Problem zu identifizieren und einer Verharmlosung und Mitschuldzuweisung an die Betroffenen entgegen zu wirken.
3. Landesarbeitsgemeinschaft „Autonome Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen – Niedersachsen und Bremen“
Die Niedersächsische Landesarbeitsgemeinschaft der autonomen Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen engagiert sich seit 1989 für die Stärkung von Mädchen und Frauen und es ist ihr Anliegen, der alltäglichen sexualisierten Gewalt gegen Mädchen und Frauen etwas entgegenzusetzen. Sie vertritt die politischen und finanziellen Interessen von derzeit zehn Beratungsstellen auf Landesebene.